Wenn der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen ansteht, ist der Zeitplan eng. Kaum ist ein Auto von der Hebebühne, wartet schon das nächste. Auch der Autofahrer will meist nicht lange auf sein Fahrzeug warten. Trotzdem sollten Werkstätten die Gelegenheit nutzen, die Stoßdämpfer zu kontrollieren – rät der Fahrwerksspezialist KYB Europe.
Die über den Winter eingelagerten Reifen oder Kompletträder vor dem Aufziehen und Montieren auf Beschädigungen und ausreichende Profiltiefe zu prüfen, gehört für die Werkstatt zum Pflichtprogramm. Da liegt es nahe, gleichzeitig auf die Spuren zu achten, die verschlissene Stoßdämpfer hervorrufen. Denn während sich das Profil bei einem intakten Stoßdämpfer gleichmäßig abnutzt, entstehen bei einem nicht mehr ausreichend arbeitenden oder defekten Stoßdämpfer sogenannte „Auswaschungen“: An einer Stelle des Reifens ist das Profil intakt, an einer anderen abgefahren. „Entdeckt man derartige Unregelmäßigkeiten, sollte man unbedingt einen Blick auf das Fahrwerk des ohnehin aufgebockten Autos werfen“, so Bastian Nardi Bauer, bei KYB Europe verantwortlich für Technischen Service und Trainings. „Sind etwa größere Ölspuren am Stoßdämpfer zu erkennen, ist dieser defekt und sollte möglichst bald ausgewechselt werden.“
Dabei gilt: Es müssen stets beide Stoßdämpfer einer Achse ausgetauscht werden. Zudem ist die Erneuerung von Domlager, Staubschutz und Anschlagpuffer empfehlenswert. „Die Werkstatt kann den Reifenwechsel daher schon einmal dazu nutzen, die Kunden auf die anstehende Investition vorzubereiten und zu informieren“, so Nardi Bauer.
Gute Argumente gibt es genug: Mit einem defekten Stoßdämpfer geht die Bodenhaftung verloren. Der Bremsweg verlängert sich, die Wankneigung nimmt zu, das Fahrzeug hält die Spur nicht mehr und ist schwerer zu kontrollieren. „Das Problem ist, dass der Stoßdämpferverschleiß ein schleichender Prozess ist“, so Nardi Bauer. „Der Autofahrer gewöhnt sich an die abnehmende Dämpfleistung und das schlechtere Fahrzeugverhalten. Deshalb bietet wir Werkstätten mit unserem Virtual Reality Video die Möglichkeit, den Kunden auf zeitgemäße Art und Weise über die Sicherheitsmängel seines Fahrzeugs zu informieren. Als Zuschauer nimmt man hier quasi auf dem Beifahrersitz Platz und erlebt den Unterschied zwischen neuen und verschlissenen Stoßdämpfern fast wie im echten Leben.“
Das VR-Video von KYB ist unter dem Link www.youtube.com/kybeurope verfügbar und kann sowohl mit als auch ohne VR-Brille angesehen werden.